Wir leben auch im Tierheim

Manche Fellnasen bleiben für immer

Heute möchten wir Ihnen vier ganz besondere Katzen vorstellen, die im Tierheim Lindau zuhause sind und es womöglich auch für immer bleiben. Es geht um chronisch kranke Tiere, die bewondere Zuwendung, beinahe täglich ärztliche Fürsorge und eine extra Portion Liebe brauchen.

Für die vom Leben gekennzeichneten Sorgenfellchen haben wir zwei separate Zimmer, eines mit Auslauf und eines mit Katzenbalkon. Wir nennen diese Zimmer das Sonnen- und das Sternenzimmer. Die Bewohner dieser Zimmer sind aktuell jeweils zu zweit und haben ganz unterschiedliche Päckchen zu tragen.

Im Sonnenzimmer - unserem FIV - Zimmer - leben Freddy und Helga Sternchen zusammen. Freddy, unser strammer Gourmet, ist ein wahrer Genießer. Seine Mitbewohnerin Helga Sternchen ist eine arme Seele mit großem Herzen, die mit Tumoren zu kämpfen hat und die bisher als Streunerin unterwegs war. Beide kuscheln viel gemeinsam und genießen die Sonnenstunden auf ihrem Balkon, von wo aus sie unseren ganzen Garten im Blick haben. Besonders gern beobachten sie die Vögel im Kastanienbaum.

Sternchen muss täglich zur Kontrolle und Behandlung zu unserer Ärztin. Bei Freddy halten sich die Besuche aktuell in Grenzen, jedoch kann FIV sich allgemein auf vieles im Katzenkörper negativ auswirken. So werden Freddys Augen beispielsweise täglich von den Tierpflegerinnen behandelt, da die Schleimhäute angegriffen sind. Das stattliche Leckermäulchen könnte sicher vermittelt werden, allerdings ist er nicht stubenrein und das macht es schon wieder sehr schwierig.

Ein Stücken weiter leben Frieda und "Katze" im Sternenzimmer. Unsere charakterstarke "Katze" lebte früher einmal in den Schrebergärten, wurde dort versorgt und kam eigentlich nur ab und an zum Fressen im Tierheim vorbei. Weil sie allerdings schwere Verdauungsprobleme hat, zog sie bald ganz ein. Sie bekommt spezielles Futter und wird aus hygienischen Gründen regelmäßig geschoren.

Unsere liebe Glückskatze Frieda ist Lebensfreude pur und sorgt beim Säubern des Zimmers für jede Menge Spaß. Bei einem Unfall verlor sie ihren Schwanz und die Kontrolle über Darm und Blase. Das bedeutet, dass beides geleert werden muss bzw. dass Frieda ihren Kot und Urin dort verliert, wo sie steht und geht. Daraus ergeben sich Probleme für die häusliche Hygiene. Regelmäßig ist sie stationär bei unserer Tierheimärztin, weil die Verdauung Probleme macht. Frieda erzählt gern, macht einem gern tolle Frisuren und ist sehr verspielt, tobt  gern auf den Kratzbäumen herum und ist eine abslute Schönheit, wie alle unsere Sorgenfellchen.

Wie Sie sehen, gibt es Bewohner im Tierheim, die hier mit viel Liebe rundum versorgt werden, die aber nur sehr schlecht oder gar nicht vermittelt werden können. Die laufenden und zum Teil sehr hohen Kosten für die Behandlung der Sorgenfellchen trägt der Tierschutzverein Stadt- und Landkreis Lindau e.V. Aber wir sind uns auch einige: auch diese Fellnasen haben das Recht darauf, von Ihnen gesehen zu werden und genau deshalb stellen wir sie Ihnen hier vor. Wenn Sie sich vorstellen können, trotz der genannten Handicaps, ein Sorgenfellchen bei sich aufzunehmen, so nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Tierheim auf.

Wenn Sie uns anderweitig helfen möchten: Die Übernahme einer Patenschaft ist immer und für jedes einzelne Sorgenfellchen möglich. Unsere Fellnasen und wir danken Ihnen.