10.01.2012

Lucky Daisy

berichtet aus dem neuen Zuhause

Hallo da in Tierheim,  

Ich bin’s die Daisy, die früher Lucky hieß. Ihr wollt’s bestimmt wissen wie es mir jetzt geht.

Am 30. Dezember hat man mich bei Euch abgeholt. Zuerst musste ich ziemlich lang in der Transportbox im Büro warten, aber dann ging es endlich Richtung Heimat. Ich war auch ganz brav im Auto und bald waren wir da. Sofort kam ich aus der Box heraus und sofort ins Bad, dort setzten sie mir auf die Kiste, weiß ich nicht warum, ich musste doch nicht. Danach durfte ich das Haus kennenlernen, d.h. ein Teil vom Haus, vorerst nur  Wohnzimmer, Esszimmer und Küche, nur die Arbeitsplatte in der Küche ist tabu, was sehr schade ist, weil dort die einzige Fenster ist von wo aus man ins Dorf schauen kann. Abends kam dann Sonja, die Tochter, die war sehr nett, roch aber stark nach Hund und Pferd. Spätabends zeigte man mir dann das Schlafbereich und das Arbeitszimmer,dort waren viele Decken und Kissen  die nur mir gehören. Meine Leute gingen ins Bett und ließen die Tür zum Schlafzimmer offen. Zwei Mal in der Nacht kroch meine Mom in das Arbeitszimmer um zu sehen wie es mir geht aber jedes Mal guckte ich tüchtig aus dem Fenster Ich konnte nicht genug davon bekommen, überall Schnee und so weit das Auge reicht nur Wiese und Wald. Um 5 Uhr früh war ich so mausetot, ich konnte meine Augen nicht mehr offen halten, da bin  ich zu meiner Mom unter die Bettdecke gekrochen, sie hat mich sofort in den Armen genommen und an sich gedruckt. Ich dachte nur „GESCHAFFT“.  Inzwischen schlafe ich jeden Abend im Ehebett.

Am zweiten Abend saßen wir beim Fernsehen, sie im Stuhl und ich auf der Couch bei Dad auf dem Schoß. Plötzlich bekam ich eine sehr steife Buckel und auch ein Buschschwanz, langsam stieg ich vom Schoß ab und schlich zur Couchecke, da saß eine dicke graue Katze, wahrscheinlich die Katze die ich an manchen Stühlen noch schwach rieche. Die Beiden haben so gelacht und ich war beleidigt, die Katze war nur am Kissen abgebildet. So leicht lasse ich mich nicht mehr hereinlegen.

Am zweiten Tag habe ich Mom eine ganze Stunde lang die Hände abgeschleckt, sie soll nur wissen, dass sie mir alleine gehört.

Am Freitag kam die Sonja wieder und dieses Mal kam auch ER (ein großer brauner Labrador) mit herein. Er hat nichts getan, saß nur dumm da in seinem blauen Regenmantel (ich wurde mich schämen so herumzulaufen) und schaute interessiert zu mir herüber; ich machte ein Buckel und fauchte. Er soll nur wissen dass es MEIN ZUHAUSE ist. Danach zog ich mich zurück in meinem Arbeitszimmer, von IHM will ich nichts wissen.

Inzwischen sind 11 Tage vergangen, und ich kenne jetzt fast das ganze Haus, nur oben hat man noch nicht freigegeben, Mom sagt wenn ich mich da aufhalte muss sie alle Turen offenlassen und im Augenblick ist es zu kalt. Sie spielen viel mit mir und sagen ich bin viel verspielter als die anderen zwei jemals waren. Abends fallen sie todmüde ins Bett weil sie vom Spielen so kaputt sind.  Verbieten tun sie nicht allzu viel, es ist nicht nötig weil ich doch sehr brav bin.

Obwohl wir drei sehr glücklich miteinander sind, waren wir traurig, dass meine Zimmergenossinnen, die andere Daisy und die Nena zurückbleiben mussten.  Hoffentlich finden auch sie bald ein schönes Zuhause.

Viele liebe Grüße

Von Daisy